Nach Hause telefonieren – Windows 10 und die Kritik um den Datenschutz

VonStelljes

Nach Hause telefonieren – Windows 10 und die Kritik um den Datenschutz

background-720224Das Schlagwort zur Zeit ist Windows 10. In einen früheren Artikel haben wir ja schon unsere Meinung zum Upgrade auf das neue Windows mitgeteilt. Nun möchte ich einmal ein wenig auf die Datenschutzeinstellungen eingehen, welche in meinen Augen eine Katastrophe darstellen.

Die meisten unsere Kunden, die auf das aktuelle Betriebssystem gewechselt sind kennen sie nicht – die Datenschutzeinstellungen: Wen wundert es, wir sprechen hier allein von 13 Seiten und dies nur für die Hauptpunkte. Auch für diesen Artikel erst einmal die übliche Warnung:

Dies ist meine Meinung zu dem Thema und sie muss nicht mit anderen Meinungen übereinstimmen. Ich bin aber der Meinung, dass man in Zeiten der Snowden-Enthüllungen ruhig mal sich darüber Gedanken machen kann, ob man solche Daten auch noch preisgeben möchte, da ja theoretisch die NSA mitlesen könnte.

Seine persönliche „Schmerzgrenze“ sollte jeder Anwender für sich selbst bestimmen.

„Wir sammeln Daten darüber wie Sie mit unseren Diensten interagieren. Dazu gehören Daten wie zum Beispiel Funktionen, die Sie verwenden, die Artikel, die Sie kaufen, die von Ihnen besuchten Webseiten und die von Ihnen eingegebenen Suchbegriffe. Dies beinhaltet auch Daten über Ihr Gerät, einschließlich der IP-Adresse, Gerätekennungen, Regions- und Spracheinstellungen und Daten über das Netzwerk, Betriebssystem, Browser oder andere Software, die Sie dafür verwenden, sich mit den Diensten zu verbinden. Und es enthält auch Daten über die Leistung der Dienste und alle Probleme, die diese Ihnen bereiten.“

Dies ist ein Beispiel für die Datenschutzbestimmungen von Windows 10. Es wird z.B. eine exklusive Werbe-ID für jeden  Benutzer erstellt. Mit Hilfe dieser ID kann der Benutzer im Internet identifiziert werden. Ein ähnliches Verhalten hatte Google anfangs in sein Browser Chrome eingebaut, dies aber recht schnell wieder verworfen, da es hier starke Proteste gegeben hat. Zwar kann man in den Einstellung von Windows 10 dieses Verhalten deaktivieren, doch auch hier dürften viele Benutzer einfach überfordert sein.

So hat es auch den Anschein, dass Microsoft Eure Namen, Spitznamen, Termine, sowie die Kontakte verarbeitet, damit der Sprachassistent Cortana vernünftig läuft. Microsoft gibt dazu bekannt:

„Falls erforderlich sammeln wir die Inhalte Ihrer Dateien und Kommunikationen, um Ihnen die von Ihnen verwendeten Dienste anbieten zu können. Dazu gehören: Inhalte Ihrer Dokumente, Fotos, Musik oder Videos, die Sie auf einen Microsoft-Dienst wie Microsoft OneDrive hochgeladen haben. Es beinhaltet auch die Inhalte Ihrer über Microsoft-Dienste gesendeten oder empfangenen Kommunikationen wie beispielsweise:

  • die Betreffzeile und der Textkörper einer E-Mail,
  • den Text oder andere Inhalte einer Sofortnachricht,
  • die Audio- und Video-Aufzeichnung einer Videobotschaft und
  • die Audio-Aufzeichnung und Abschrift einer Sprachnachricht, die Sie empfangen oder einer Textnachricht, die Sie diktieren.“

Benutzer, die diese Funktionen nutzen möchten, sollten eine Menge Vertrauen in Microsoft haben, da man hier wirklich alles erfasst und in meinen Augen damit sogar Google und Facebook alt aussehen lässt. Ich kann unseren Kunden nur Raten, die Datenschutzoptionen mal anzuschauen und alles zu deaktivieren, was einen nicht ganz okay vorkommt. Natürlich kann dies zu Lasten einiger Komfortfunktionen passieren.

Wir arbeiten zur Zeit an ein Konzept, in dem wir unseren Kunden diese Einstellungen abnehmen können. Natürlich können wir hier auch nachträglich aktiv werden, sofern Sie schon das neueste WIndows im Einsatz haben.

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