Windowssoftware auf dem Apfel – ein kleiner Exkurs

VonStelljes

Windowssoftware auf dem Apfel – ein kleiner Exkurs

laptop-849799Auf meinen vor-Ort-Besuchen bei unseren Kunden in Bremen und Umgebung werde ich öfters gefragt, wieso ich persönlich auf Apple setze. Ein Grund für diese Frage scheint wohl die Unkenntnis vieler Benutzer zu sein, dass es möglich ist Windowssoftware auch auf den Geräten von Apple zu installieren. In diesem Artikel möchte ich einmal darauf eingehen, welche Möglichkeiten es gibt und worin sie sich unterscheiden.

1. Boot Camp

Apple liefert seinen Computern eine Software mit, welche den Computer fit machen soll – fit für Windows. Das Bootcamp ist Bestandteil von MacOS und gibt einem die Möglichkeit, über einen Einrichtungsassistenten den Mac für ein Dual-Betrieb mit Windows einzurichten. Danach wird der Mac neu gestartet und man kann auf dem Computer ganz normal Windows installieren, wie man es auch von einem normalen PC gewohnt ist. Die Treiber für die Hardware werden vom BootCamp zur Verfügung gestellt

Bei der Methode kann sich der Benutzer beim Start des Computers aussuchen mit welchen Betriebssystem er arbeiten möchte. Der Vorteil dieser Methode liegt ganz klar in der Performance. Das Windows kann direkt auf die Hardware zugreifen und arbeitet als wenn es auf einen normalen PC installiert wurde.

Da das Bootcamp ein Bestandteil von MacOS ist, benötigt man für diese Lösung nur eine Windows-Lizenz.

2. virtuelle Maschinen

Eine im Arbeitsalltag in meinen Augen wesentlich bessere Variante stellen sogenannte „virtuelle Maschinen“ dar. Eine virtuelle Maschine ist eine Software die einen Computer nachbildet auf dem ich dann ein anderes System betreiben kann.

Da virtuelle Maschinen in der Lage sind, die Hardware des Computers direkt anzusprechen, kann man so mit recht hoher Leistung mit dem virtuellen Rechner arbeiten und man hat den Vorteil, dass das Haupt- bzw. Hostbetriebssystem gleichzeitig zur Verfügung steht.

Für diese Lösung benötigen wir als erstes eine Virtualisierungssoftware. Hier gibt es mehrere Lösungen. Für den Einstieg gibt es die kostenlose Software Virtualbox. Diese Software bietet meines Erachtens alles nötige für eine virtuelle Umgebung und bringt zum ausprobieren eine solide Basis mit.

Wer es ein wenig komfortabler mag, dem empfehlen wir die Lösung Parallels Desktop. Diese Lösung ist kostenpflichtig, bringt aber eine wesentlich bessere Anpassung an das MacOS mit. Mit den sogenannten Coherence-Modus ist es sogar möglich, das Gastwindows so anzupassen, dass es ausschaut, als wenn auf den Mac nur ein Betriebssystem läuft. Zumal empfinde ich Parallels um einiges schneller als Virtualbox.

Egal für welche Lösung ich mich entscheide, die nächsten Schritte sind vom Prinzip hier gleich. Nachdem die Virtualisierungssoftware installiert wurde, kann ich über einen Assistenten eine virtuelle Maschine auswählen und einstellen wie viel Leistung meiner Hardware hierfür genommen werden darf. Hier sollte man wissen, dass die Leistung des Computers dann zwischen den Hauptbetriebssystem und dem Gast geteilt wird. So sollte man hier bei dem Gastsystem nicht alle Regler auf Anschlag stellen, sowas kann später zu Problemen führen. Als nächstes kann dann unser Windows wie gewohnt in der virtuellen Maschine installiert werden.

Nach der Installation sollte man die „Gasterweiterungen“ installieren. Hier bringen die virtuellen Maschinen eine Software mit, welche die Treiber für Windows beinhalten. Zusätzlich werden dann auch Bestandteile installiert, die z.B. einen direkten Dateiaustausch zwischen MacOS und Windows ermöglichen und das Arbeiten mit den beiden Betriebssystem angenehmer gestalten.

3. war sonst noch was?

Achja, bevor wir es vergessen. Es gibt noch ein interessantes Projekt, mit dem man Windowssoftware ganz ohne Windows betreiben kann. Das Zauberwort hier heißt WINE. WINE ist eine Software die versucht, die Windowssoftware so zu übersetzen, dass Sie direkt im Linux läuft. Da es hierfür auch eine Version für den Apfelcomputer gibt, klappt dies auch auf MacOS. Eine zusätzliche Windowsinstallation ist hier nicht nötig.

Nachteil dieser Lösung ist aber, dass nicht alle Programme laufen, so dass man in vielen Fällen einfach nur probieren kann, ob es klappt oder nicht. Auch muss hier jedes Windowsprogramm mit Wine eingerichtet werden. Wenn es dann funktioniert, dann ist es eine schöne Angelegenheit. Allerdings ist für diese Lösung ein wenig technisches Computerverständnis nötig.

Wie Sie sehen können, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, Windows auch auf den Mac zu nutzen. Wie das genau geht und wie man eine virtuelle Maschine einrichtet, werden wir in der nächsten Zeit noch einmal näher beleuchten. Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne in unseren Service-Büro mit Rat und Tat zu Seite.

 

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