Tatort Internet – Die Gefahren fürs Kind durch Cyber-Grooming

VonStelljes

Tatort Internet – Die Gefahren fürs Kind durch Cyber-Grooming

child-891201_1280In unseren letzten Artikel sind wir ein wenig allgemein auf den Umgang mit Kindern und den neuen Medien eingegangen. Es gibt jedoch eine Gefahr, in der wir uns hier noch einmal mit einen speziellen Artikel kümmern wollen. Es geht um das sogenannte Cyber-Grooming.

Cyber-Grooming – was ist das?

Unter Cyber-Grooming versteht man das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel von sexuellen Kontakten (Cyber-Grooming heißt sinngemäß auf Deutsch  Internet-Anbahnung). Im Prinzip erst einmal nichts wirklich schlimmes. In Deutschland wird dieser Begriff aber hauptsächlich für die Anbahnung an Minderjährige verwendet. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, bekommt der Begriff seine Brisanz..

Ja und? Mich betrifft es eh nicht!

Dieses Thema ist ein Tabuthema und ich glaube, allein mit dem Thema könnte ich eigene Websiten füllen. Deswegen kann ich hier nur einen kleinen Abriss zum Thema machen.

Aber erschreckend finde ich das Verhalten, welches einige Eltern an den Tag legen. Beobachten konnte ich dies auf diversen Veranstaltungen, in denen wir in Live-Vorträgen auf die Gefahren im Internet aufgeklärt haben. Im Prinzip kann jedes Kind, welches sich im Internet bewegt, Opfer von Cyber-Grooming werden.

Vor einiger Zeit habe ich mich wegen eines Vortrags zu dem Thema ein bisschen mehr mit das Thema Cyber-Grooming beschäftigt. Erschreckend an dieser Stelle war die Tatsache, dass ich innerhalb nicht einmal 60 Minuten mit einem Fakeprofil Kontakt mit entsprechenden Personen hatte – in einem Chat speziell für Kinder!

Innerhalb einiger Tage konnten wir einige Chatlogs mitschreiben, zum Teil mir wirklich erschreckenden Inhalt.

Wie läuft so ein Chat ab?

Unserer Erfahrung wird man ganz normal im Chat angesprochen und es kommt dann schnell zum Privatchat. Hier geht es auch ganz normal los und es wird versucht Vertrauen zum Opfer aufzubauen. Hier geht es um Hobbies, Schule, Eltern etc.

Im zweiten Schritt wird ausgelotet, ob das Opfer sich auch als Opfer eignet. Viele Täter versuchen langsam zu Ergründen, wie weit das Kind gehen wird. Einige Täter sind aber auch schmerzbefreit und fallen gleich mit der Tür ins Haus. In dieser Phase wird es teilweise recht konkret und der Täter fragt schon mal nach, ob er Fotos haben könnte, teilweise mit Anweisungen (Körperteil entblösst, sich an bestimmten Stellen streicheln etc.).

Der letzte Schritt wäre dann der Versuch, sich mit dem Opfer zu treffen. Spätestens hier haben wir den Kontakt abgebrochen und den Nutzer beim Chatbetreiber gemeldet.

Passend zu unseren Erfahrungen gab es im Fernsehen eine mehrteilige Serie, in der diese Chats durchgezogen wurden und auch das Treffen mit Hilfe eines Schauspielers zu Stande gekommen ist. Hier konnte man sehen, dass die Täter hier wirklich bis zum äußersten gehen wollen und hier nicht einmal ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. In vielen Fällen hieß es hier, das Kind wollte es doch auch…

Wie kann ich mich und mein Kind davor schützen?

Das Thema ist schon ein wenig schwieriger. In unseren Recherchen waren wir in Chats für Kinder. In einem großen Chatportal, welches recht bekannt ist, konnten wir feststellen, dass in der „Elternfreien Zone“ hauptsächlich Erwachsene anwesend sind.

Wirklich helfen kann hier wohl nur, das Gespräch mit dem Kind. Klären Sie Ihre Kinder über die Gefahr auf und schauen Sie ab und an mal, was Ihr Kind am Computer treibt. Sprechen Sie mit dem Kind darüber, dass das Kind auf keinen Fall persönliche Daten an Fremde im Internet bekannt gibt. Niemand braucht wissen, wie die Schule heißt, auf der man geht und auf gar keinen Fall die Adresse weiter geben.

Auch sollte das Kind sofort melden, wenn es im Chat von Leuten angeschrieben wird und es aufgefordert wird, sich zu streicheln oder gar solche Fotos anzufertigen. Die Fotos könnten im schlimmsten Fall später als Druckmittel gegen des Kind angewendet werden.

Viele Chatbetreiber haben hier reagiert und bieten nun die Möglichkeit, solche Chats mit nur einem Mausklick zu melden. Erfahrungsgemäß ist das Risiko auf solchen Chatplattformen mit dem Thema in Berührung zu kommen wesentlich geringer.

Weitere Informationen gibt es auf folgender Seite:

www.kindersindtabu.de

Natürlich stehen wir Ihnen auch bei diesem Thema mit unseren Knowhow zur Seite.

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