Vor einigen Tagen bekam ich ein Anruf von unserem Stammkunden Peter G. „Herr Stelljes, können Sie mir helfen? Meine ganzen alten Mails sind verschwunden, ich hatte Sie doch immer gespeichert…“ schilderte G. Ich dachte hier erst einmal an einem Routineauftrag, dass es sich hier wieder um ein Anwendungsfehler handelt und einfach nur ein Menü oder ähnliches versteckt oder verschoben wurden.
In der folgenden Fernwartung wurde ich aber eines besseren belehrt. Die Mails waren wirklich verschwunden. Herr G. hatte hier auch keine Antwort: „Ich habe extra Ordner angelegt, worin ich wichtige Mails sortiert habe, damit ich sie nicht versehentlich lösche, ich kann mir das nicht erklären…“
Die Einstellungen in der E-Mailsoftware des Rechners waren alle soweit okay, daran konnte es wirklich nicht liegen. Eine Idee hatte ich noch und ich wählte mich direkt über den Browser auf das E-Mailpostfach ein. Hier wurde ich sogleich von einer Nachricht begrüßt, dass das Postfach überarbeitet wurde und nun noch toller und besser zu sein scheint. Ich ahnte nichts gutes.
Meine Ahnung sollte sich leider als Wahr herausstellen. In den weiteren Einstellungen des Postfachs direkt auf dem Server zeigte sich, dass bei dem Update alle Postfächer so eingestellt wurden, dass alle Mails älter als 90 Tage automatisch gelöscht werden.
Das erschreckende an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen kleinen unbekannten E-Maildienst handelt, sondern den eines großen deutschen Internetanbieters. DIeser Rosa Riese hat scheinbar ein fehlerhaftes Update eingespielt und somit vermutlich nicht nur bei unserem Kunden für einen Datenverlust gesorgt.
An dieser Stelle konnte ich Herrn P. leider nur über die Lage aufklären und ihm Raten, dass er sich an seinen Anbieter wendet… Natürlich habe ich ihm vorher noch wieder seine Postfächer so eingestellt, dass nichts mehr automatisch gelöscht wird.
„Danke, Herr Stelljes,“ wertschätze der Kunde unsere Arbeit: „somit weiß ich zumindest, woran es lag und ich werde mich mal mit meinem Internetanbieter unterhalten. So etwas kann ja nicht sein!“
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